Das mft System begeistert mich seit langem. Mittlerweile nutze ich nur noch dieses System und habe keine Kleinbildkamera mehr und schon lange keine APS-C Kamera. Als die Lumix G9 angekündigt wurde war ich erstmal wenig begeistert. Wirkte sie doch wie ein Abklatsch der Olympus E-M1 Mark II, deren PRO Capture und HighRes Modus sie nachahmt. Dazu noch als Alleinstellungsmerkmal ein LCD Display auf der Oberseite wie man es von den Mittel bis Oberklasse DSLR Kameras kennt.
Nach und nach habe ich mich aber mit ihr angefreundet, da ich zwar vor allem fotografiere, aber auch gerne Filme erstelle. Dabei habe ich bisher die GH5 genutzt gerade wegen ihrer 60 Bilder pro Sekunde bei 4K Auflösung und auch den 180 Bilder pro Sekunde Zeitlupe bei FullHD. Kann man super Aufnahmen mit erstellen. Nun bietet die G9 zwar nicht die volle Video Leistung wie die GH5 (dazu später mehr) aber dennoch gerade die Punkte, die mir wichtig sind.
Nach einigem Überlegen gab dann die Gratis Beigabe des Batteriegriffs (Aktion bis 24.12.17) den Ausschlag, die Kamera im November vorzubestellen. Kurz vor Weihnachten kam sie dann bereits an, obwohl ich erst im Januar damit gerechnet hatte. Perfekt da ich sowieso auf Kurzurlaub war über Heilig Abend und die Feiertage.

Natürlich das Vorweihnachtsgeschenk sofort ausgepackt, Akku geladen und so weiter. Ich hatte die Kamera davor nicht in natura gesehen und war daher gleich positiv überrascht, wie gut sie in der Hand liegt. War mir die GH5 doch zu klobig gegenüber der in dieser Hinsicht quasi perfekten E-M1 II. Dazu muss ich sagen, dass ich eher kleine Hände für einen Mann habe. Die G9 ist zwar kaum anders wie die GH5 was die Abmessungen angeht, aber einfach wesentlich griffiger.

In meiner Rezension werde ich sie teilweise mit der E-M1 II und auch mit der GH5 vergleichen.

Zuerst eine kurze unvollständige Feature Liste:

– 20 MP Sensor aus der GH5
– 225 Fokusfelder, auf Wunsch komplett individuell einstellbar
– Sensor Stabilisator der laut Panasonic bis zu 6,5 Blenden Belichtungszeit ausgleichen kann
– 20 Bilder pro Sekunde mit Autofokus Nachführung / 60 ohne AF, dies gilt für den elektronischen Verschluss
– riesiger Sucher mit 0,83x Vergrößerung
– 2 UHS II SD Kartenslots
– Staub und Spritzwassergeschützt und frostsicher bis -10°C
– Geladen werden kann der Akku direkt in der Kamera via USB, außerdem ist so auch ein Betrieb möglich
– Beleuchtetes LCD auf der Oberseite für schnellen Überblick über die Einstellwerte
– Nachtmodus
– 80 Megapixel hochauflösender Modus durch Pixelshift
– Pre Burst Funktion mit RAW Bildern
– 4K Aufnahme mit 60 Bildern pro Sekunde (Limitiert auf 10min am Stück)
– Kopfhöreranschluss, Mikrofonanschluss und HDMI Port (Typ A, also der große), separate Kabelauslöser Buchse und USB-3 Anschluss
– Joysick zur AF Feld Verstellung
– und und und, hier alles aufzuzählen würde den Rahmen sprengen

– Gehäuse, Haptik und Knöpfe –

Das Gehäuse ist robust gebaut aus Magnesium und hochwertigem Kunststoff. Die Belederung ist auf den ersten Blick sehr gut, wie sie sich auf Dauer schlägt wird sich zeigen. Die GH5 hatte da eine Schwachstelle unter dem Auslöser.
Der Handgriff ist sehr gut ausgeformt und die Kamera lässt sich damit super in der Hand halten, auch wenn größere Objektive daran angeschlossen sind.
Die Druckpunkte der Knöpfe sind allesamt sehr gut und passen super. Der Auslöser ist extrem sensibel, daran muss man sich erstmal gewöhnen. Kleiner Tipp hierzu: Falls im Menü „Auslöser halb drücken“ auf Ein ist, löst die Kamera schon bei halbgedrücktem Auslöser schon aus. Das kann zu Verwirrungen führen. Die Einstellung ist interessant, wenn man Backbutton AF nutzen will.
Man merkt überall, dass es eine Profi Kamera ist. Sehr gute Verarbeitung und durchdachte Knopf Positionierung. Sehr viele Knöpfe sind auch frei belegbar mit Funktionen nach Wahl (dazu einfach lange auf den FN Knopf drücken, dann kommt die Liste mit 96!! Funktionen). Auf der Vorderseite ist ein Schalter zum umstellen zwischen elektronischem und mechanischem Verschluss, diesem kann man bei Bedarf auf eine andere Funktion zuweisen aus einem Menü von 16 Möglichkeiten. Außerdem neben dem Objektiv noch 2 weitere FN Knöpfe.
Das Display ist schön groß und übersichtlich. Diesem musste das Moduswahlrad weichen, das nun auf der linken Seite ist, zusammen mit dem Verschlusswahlrad, was ich sehr gut gelöst finde.
Die Anschlüsse sind hinter praktischen „Türchen“ zu finden, welche man einfach zur Seite klappen kann und die dann auch offen bleiben. Der große HDMI Anschluss ist wesentlich robuster als die winzigen HDMI Ausgänge an den meisten Kameras.
Der Mikrofon Anschluss ist schön hoch, so dass er auch ein ausgeklapptes Display nicht verdeckt.

– Bedienung –

Wer Panasonic schon kennt, wird sich bei der Kamera sofort wohlfühlen. Bei kaum einer Kamera war ich so schnell im Einklang mit der Bedienung wie bei der G9. Alles scheint irgendwie da zu sein, wo man es vermutet. Die beiden Einstellräder kann man recht frei konfigurieren. Auch dem Menüwahlrad neben dem Display kann man eine Funktion zuweisen. Bei mir ist es ISO. Somit kann ich alle wichtigen Werte schnell ändern ohne in ein Menü zu müssen. Der Display Knopf wurde im Vergleich zur GH5 zum Glück versetzt, denn bei dieser hat man ihn permanent mit dem rechten Daumen gedrückt ohne es zu wollen.
Das Menü ist übersichtlich aber natürlich mit Funktionen vollgestopft. Dank der klaren Struktur findet man sich aber sehr gut zurecht. Bedienen kann man es mit Touch Eingabe oder mit dem Rad (bzw auch der Drucktasten des Rades).
Eigene Einstellungen kann man sich auf die Custom Settings auf dem Moduswahlrad legen wovon 3 zur Verfügung stehen.
Was mir schon an der GH5 gefallen hat ist der Joystick zur AF Feld Wahl. Damit geht es wirklich super schnell. Dieser ist auch nochmal etwas besser geworden, da er weniger stark aus dem Gehäuse heraussteht. Hier könnte und sollte sich Olympus dringend eine Scheibe abschneiden! Ein druck auf den Joystick bringt das AF Feld wieder in die Mittelposition und wieder zurück zum zuletzt angewählten Feld.
Kurz gesagt. Die Kamera lässt sich auf fast jedes Bedürfnis einstellen und wird so zum zuverlässigen Begleiter für Amateur und Profi.

Wahnsinn ist, wie schnell die Kamera sich anfühlt und auch ist. Sie ist gefühlt sofort bereit, wenn man sie einschaltet. Das Umschalten zwischen Display und Sucher passiert ebenfalls rasend schnell. Ist wirklich nochmal ein ganz anderes Gefühl als bei der GH5.

– Sucher / Display und LCD –

Das Display ist etwas weniger hochauflösend als das der GH5. Es bietet die gleiche Auflösung wie das der E-M1 Mark II. Ich halte die Qualität für absolut ausreichend. Für Videofilmer ideal ist natürlich, dass es ausklappbar ist.
Schmuckstück der Lumix G9 und massiv im Vorfeld beworben ist der riesige elektronische Sucher mit einer Vergrößerung von 0,83x (35mm KB). Wahnsinn wenn man das erste mal durchschaut. So groß, dass man auf Wunsch die Vergrößerung auch verringern kann. Die Auflösung ist sehr hoch und somit sieht man die Pixel praktisch nicht. Die Helligkeit ist super, Konstrast und Farben sehen richtig gut aus.
In Foren rund um Fotografie war beim Sucher nur ein Thema dominierend und zwar die kissenförmige Verzeichnung des Suchers.
Tatsächlich gibt es eine – meiner Ansicht nach sehr geringe – kissenförmige Verzeichnung. Aber ehrlich gesagt, das hätte ich wohl kaum bemerkt, wenn es nicht so hochgekocht wäre in den letzten Wochen. Ich bin kein Brillenträger, kann es also nicht beurteilen, wie es damit ist. Die Verzeichnung ist sichtbar wenn man danach sucht. Aber in der Praxis stört mich das nicht. Die Bilder kommen ja richtig aus der Kamera.
Einige haben auch davon berichtet, dass bei größter Vergrößerung des Suchers dieser dazu neigt in den Ecken unscharf zu werden, was ich nicht bestätigen kann. Eventuell ist das aber nur mit einer Brille der Fall, wenn man durch diese weiter vom Okular entfernt ist.
Der Sucher kann bei Bedarf sogar 120 Bilder pro Sekunde anzeigen, was praktisch ist wenn es um schnelle Action geht. Ansonsten reichen 60fps vollkommen und sind im Dunklen auch qualitativ besser.

Insgesamt auf jeden Fall auf hohem Niveau!

Das LCD Display auf der Oberseite zeigt einem die wichtigsten Parameter an. Für mich nicht wirklich kaufentscheidend. Ich habe es seit ich zu mft gewechselt bin nie vermisst und nutze es eher wenig. Eventuell im Dunkeln ist es dann interessant. Allerdings ist es nur sehr kurz beleuchtet. Ich hoffe hier auf ein Update, dass man die Leuchtdauer einstellen kann.

– Autofokus und Serienaufnahmen –

Die Lumix G9 wird als Allround und Sportkamera beworben. Mit einigen Funktionen, die bei schneller Action helfen. Neu dazugekommen, bzw deutlich verbessert ist die PreBurst Funktion, bzw die SH2/1 PRE Funktion. Hier werden mit dem elektronischen Verschluss bis zu 60 RAW / s aufgenommen. Dabei werden bei halb gedrücktem Auslöser 0,4s lang Bilder in Schleife gepuffert bis man auslöst und diese dann gespeichert inklusive der Bilder nach dem Auslösen. Bis zu 50 Bilder können ca gespeichert werden also knapp unter einer Sekunde. Sehr praktisch wenn man auf einen bestimmten Moment wartet und diesen dann mit sehr vielen Bildern festhalten will. Bei 60 fps geschieht das ohne Autofokus. Alternativ kann man mit AF dann 20 Bilder pro Sekunde nutzen. Leider ist dieser Pre Modus nicht so konfigurierbar wie bei der E-M1 Mark II. Bei dieser kann man die Geschwindigkeit und wieviele Bilder (bis zu 14) vor dem Auslösen gespeichert werden sollen ziemlich frei konfigurieren. Aber das wäre ja ein leichtes dies per Firmware nachzuliefern.
Ansonsten bietet die G9 die bekannten 6K und 4K Foto Funktionen: vor dem Auslösen aufnehmen mit 6K Pre Burst, Post Focus, um nachträglich die Schärfeebene zu ändern oder auch Fokus Stacking bei dem viele Einzelbilder zu einem durchgehend scharfen zusammengesetzt werden. Hier werden allerdings immer nur JPEGs aufgenommen.

Der Autofokus ist sehr gut und rasend schnell. Sowohl mit den nativen Linsen und dann dem sogenannten DFD, als auch mit Olympus Objektiven. In der Praxis merkt man kaum einen Unterschied.
Interessant wird es beim kontinuierlichen Autofokus (C-AF oder AFC). Hier sind nun mit elektronischem Verschluss bis zu 20 Bilder pro Sekunde möglich. Allerdings ohne Liveview. Es wird immer das zuletzt aufgenommene Bild angezeigt, allerdings ist die Verzögerung sehr kurz. Daher ist das zur Motivverfolgung sehr gut nutzbar.
Der mechanische Verschluss bietet 12 fps, allerdings nur bis 9 mit AF. Liveview ist nur bis 7fps verfügbar.

Bisher hatte ich noch nicht viele Möglichkeiten den AFC an seine Grenzen zu bringen. Die ersten Tests waren sehr positiv und auf ähnlichesm Niveau wie bei der E-M1 II. Definitiv besser als die GH5. Aber hier werde ich sobald sich die Gelegenheit bietet auf jeden Fall noch die 3 Kontrahenten gegeneinander antreten lassen!
Der Autofokus ist natürlich wie bei der GH5 voll konfigurierbar und auf fast jede Situation anpassbar. Hier hat man schon fast wieder zu viele Möglichkeiten wie ich finde. Etwas leichter macht es einem da die E-M1 Mark II.

– Bildqualität und Sensor –

Wenn man RAW fotografiert wird man qualitativ keine Unterschiede feststellen, weder zur GH5 noch zur E-M1.2. Die Qualität der JPEGs allerdings ist bei der G9 erstaunlich gut. Wenn man sich die Farben, Schärfe und so weiter nach Geschmack anpasst kann man die JPEGs wirklich gut nutzen. Gerade Hauttöne finde ich sehr natürlich.
Die Bildqualität die mit den vergleichsweise kleinen Sensoren von Micro 4/3 möglich ist, ist für nahezu alle fotografischen Anwendungen mehr als ausreichend. Ich drucke viele meiner Bilder auf A4 / A3 aus und bin immer wieder überrascht wie gut diese aussehen. Die Objektive liefern eine sehr hohe Schärfe und auch Freistellpotential ist genug vorhanden wenn man lichtstarke Festbrennweiten nutzt. Im ISO gehe ich ohne große Schmerzen bis 3200. Selbst ohne umfangreiche Nachbearbeitung überzeugen die Ergebnisse hier. Auch der Dynamikumfang ist ausgezeichnet und die Reserven für die Nachbearbeitung sind umfangreich wenn man im RAW Format fotografiert.

Natürlich haben die größeren Sensoren hier trotzdem ihre Vorteile aber eben zum Preis der deutlich größeren Objektive. Für >95% meiner Fotos reicht der Micro 4/3 Sensor auf jeden Fall mehr als aus. Die Ergebnisse überzeugen mein Umfeld und mich immer wieder aufs Neue.

Der Sensor hat eine sehr hohe Auslesegeschwindigkeit spendiert bekommen, dies wirkt sich positiv auf rolling shutter in Video und Bild aus. Die genaue Zeit nennt Panasonic nicht, aber er liegt in etwa auf dem Nivaeu der E-M1.2 und somit bei etwa 1/60s Sekunde. Damit kann man auch actionreiche Szenen mit dem elektronischen Verschluss fotografieren.

– Bildstabilisator –

Auch hier hat Panasonic nachgelegt. Schon seit der GX85 ist der interne Sensorstabilisator richtig gut. Nun ist er beinahe auf dem Niveau von Olympus angekommen. Die Unterschiede merkt man kaum mehr. Bis zu 5,5 Blenden sind möglich ohne Dual IS. Mit Dual IS dann sogar 6,5 Blenden. Dual IS gibt es allerdings nur mit Panasonic Objektive. So wie der Sync IS an Olympus eben auch. Da kochen leider beide Hersteller ihr eigenes Süppchen obwohl man sich da sicherlich einigen könnte.
In der Praxis bedeutet das, man muss sich so gut wie gar keine Sorgen mehr um lange Verschlusszeiten machen. Das Stativ kann man immer öfter zu Hause lassen. Super! Einfach erstaunlich was die mft Kameras da mittlerweile können!

– Videofunktionen –

Video ist zur GH5 hin deutlich abgespeckt was die Profi Funktionen angeht. Es steht kein 4:2:2 10bit zur Verfügung, kein (kaufbares) LOG Profil, kein 400 Mbps All-I, kein anamorphes Aufnehmen. Geblieben sind 4K 60 Bilder pro Sekunde sowie Full HD mit 180 fps und natürlich einige andere Modi. Die Aufnahmezeit ist bis 4K 30p bei 29m59s begrenzt. 4K 60p sogar schon bei 10 Minuten. Dies ist wohl der, im Vergleich zur GH5, mutmaßlich nicht so guten Kühlung des Sensors geschuldet, oder wird von Panasonic künstlich beschnitten um die GH5 nicht aus dem Rennen zu werfen.
Gegenüber der E-M1.2 ist die Lumix G9 dennoch meilenweit vorraus.
Ich persönlich vermisse hier nichts und daher kann die GH5 auch bald zu einem neuen Besitzer wechseln. Die G9 hat genau das was ich an Videofunktionen gerne nutze und mehr brauche ich nicht.
Die Qualität ist ausgezeichnet. Auch die Stabilisierung ist beim filmen aktiv und somit kann man direkt aus der Hand richtig tolle Kamerabewegungen filmen. Bei Bedarf ist es möglich zusätzliche elektronische Stabilisierung in der Kamera anzuschalten, dann gibt es allerdings einen leichten Crop des Bildes.

– High Res Modus –

Die zweite Funktion neben SH-PRE, die Panasonic von Olympus „abgekupfert“ hat, ist der High Resolution Modus. Hier werden 8 Bilder in schneller Abfolge geschossen und dazwischen jeweils der Sensor um ein halbes Pixel verschoben. Diese Aufnahmen werden verrechnet und daraus entsteht ein 80MP Bild. Die gleiche Funktion steht auch in der E-M1.2 zur Verfügung.
Ein schneller Vergleich der beiden Kameras zeigt hier leichte Vorteile in der Qualität und Detailauflösung für Panasonic. Allerdings kaum der Rede wert. Nachteil ist, dass man nur 1s lang belichten kann, die Olympus kann bis 8s. Nach oben hin geht es bei beiden bis 1/32000.
Einige weitere Einschränkungen gibt es allerdings auch noch:

– nur auf (stabilem!) Stativ nutzbar
– Nur elektronischer Verschluss
– Blende kann bis maximal f8 geschlossen werden
– ISO 200-1600

Und natürlich geht es nur bei absolut statischen Szenen. Jede Bewegung führt später im Bild dann zu Unschärfen. Dafür hat man so gut wie kein Rauschen, auch bei höheren ISO Werten.
Grundsätzlich ein toller Modus für Landschaftsaufnahmen. Aber auch im Makro Bereich durchaus zu gebrauchen!

– Sonstiges –

– Die Kamera kann wie auch bisher die meisten Lumix Kameras über Wifi mit der App am Smartphone verbunden werden. Neu ist, dass man die Grundfunktionen nun auch Energiesparend per Bluetooth steuern kann.
– Der Akku ist der gleiche wie bei der GH5 und somit nicht größer geworden. Die Akkulaufzeit ist gut, aber nicht ganz auf dem Niveau der E-M1.2.
– Timelapse, Stopmotion und so weiter steht natürlich auch in der G9 zur Verfügung
– Die Kamera kann über Micro USB mit Strom versorgt werden. Wenn ausgeschaltet läd dann auch der Akku auf. Die Ladeschale die mitgeliefert wird, wird ebenfalls mit Micro USB angeschlossen. Somit kann man problemlos mit Powerbanks laden oder auch die Kamera direkt dauerhaft mit einer Powerbank betreiben und so über sehr lange Zeiträume zum Beispiel Timelapse Aufnahmen machen. Das war etwas was ich lange an Panasonic und Olympus bemängelt habe. Sony bietet dies schon länger
– Der meschanische Verschluss soll mindestens 200.000 Auslösungen lang halten. Da man den elektronischen mit nur wenigen Einschränkungen nutzen kann sollte die Kamera also praktisch ewig leben
– Es ist möglich einen Nachtmodus einzustellen für Display und Sucher separat. Dann wird alles in schwarz und rot angezeigt, was in der Nacht sehr schonend für die Augen ist. Außerdem fällt man so im Dunklen viel weniger auf mit der Kamera
– Beide SD Slots sind UHS II fähig und können nach belieben eingestellt werden was auf ihnen gespeichert oder gespiegelt werden soll. Man kann die aktuell nicht benutzte Karte während einer Videoaufnahme auch austauschen
– Wenn man nur in RAW aufnimmt ist die Bildvorschau miserabel wenn man hineinzoomt. Will man gute Vorschaubilder haben um die Schärfe zu beurteilen sollte man in RAW+JPEG aufnehmen. Dann ist das Bild im Playback wesentlich detailreicher

– Fazit –

Meine persönliche Pro und Contra Liste:

+ Ausgezeichneter Sucher
+ Sehr guter robuster Body der gut in der Hand liegt
+ Bedienung ist hervorragend und logisch
+ Top Bildqualität und tolle Farben
+ Sehr gute Bildstabilisierung
+ Rasend schneller AF
+ Kamera ist nach Einschalten in unter 1s bereit
+ 4K 60p und FullHD 180p
+ 2 SD Kartenslots
+ unzählige Features wie 6K / 4K Photo, Timelapse und und und
+- Der Joystick kann nicht in der Diagonalen bewegt werden
– LCD Display Beleuchtung viel zu kurz
– Vorschaubild bei RAW Aufnahme detailarm
– Videofunktionen künstlich beschnitten

Die Kamera macht mir richtig richtig Spaß. Der Preis von 1699€ UVP ist in Ordnung. Grade im Vergleich zur Olympus Kamera die bei 1999€ liegt.
Es handelt sich hier wirklich um eine Profi Kamera. Ob einem die Qualität ausreicht, die die recht kleinen Sensoren liefern können, muss man natürlich immer selbst entscheiden. Aber solange man keine gigantischen Drucke machen muss reicht es meiner Ansicht nach dicke.

Aus Sicht der E-M1.2 ist die Lumix G9 die bessere Allround Kamera geworden. Sie bietet beinahe alle Funktionen ebenfalls an und darüber hinaus noch einiges mehr. Vor allem im Video Bereich. Fehlen tut ihr nur Livebulb, Livetime und Live Composite, was ich bei den Olympus Kameras als sensationell gute Funktionen empfinde. Aber müsste ich mich entscheiden. Ich würde die G9 nehmen. Zumal Olympus mich etwas enttäuscht hat da immer noch kein großes Firmware Update für die E-M1.2 rausgekommen ist obwohl dies groß versprochen wurde, dass die Kamera jahrelang mit Updates auf die Höhe der Zeit gehoben wird. Aber das kann ja noch kommen.

Aus Sicht der GH5 und vor allem deren vermutlicher Hauptkundschaft, den Videofilmern, ist die G9 natürlich eher ein Downgrade was den Videobereich angeht. Von dem her werden sich hier vermutlich nur wenige für einen Wechsel entscheiden. Eventuell als fotolastiges Zweitgehäuse.

Gernerell gefällt mir sehr gut wie Panasonic aktuell den Takt angibt. Mit der GH5s die gerade herausgekommen ist, hat man noch einen LowLight optimierten Body im Programm der vor allem für sehr ambitionierte Filmer gedacht ist. Man darf gespannt sein, die Entwicklung ist aktuell sehr interessant.

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