Sigma 16mm F 1.4 Test

 

07
Dezember, 2017

Sigma hat – zumindest mich – mit dem 16mm F1.4 Objektiv total überrascht. So richtig hat kaum jemand damit gerechnet, und plötzlich wurde es angekündigt und etwas mehr als einen Monat später ist es bereits verfügbar. Ich habe mir eins der ersten Exemplare gesichert, da ich eigentlich schon wehleidig auf das Olympus 17mm 1.2 PRO geschielt hatte. Nun war ich gespannt, ob das Sigma mir zu einem Drittel des Preises eventuell auch schon genügt.

16mm sind am 2 fachen Crop von micro four thirds dann vom Bildwinkel her wie 32mm an einer Kleinbildkamera. Eine etwas ungewöhnliche Brennweite aber nah genug dran an den klassischen 35mm. Das Objektiv ist ursprünglich für APS-C gedacht, wo die 16mm dann 24mm KB Brennweite entsprechen. Trotzdem toll, das Sigma es auch für mft „mitverwertet“. Da wird es dann zur idealen Street / Portrait mit Umgebung oder auch Landschaftslinse.

Das Sigma 16mm f1.4 ist aus der C Linie, Contemporary ausgeschrieben, was sich mit modern übersetzen lässt. Zusammen mit Art und Sports bilden die Objektive die sogenannte Sigma Global Vision Linie.

Das Sigma 16mm 1.4 an der E-M1 Mark II
Und hier neben dem Olympus 12-40 PRO

Was zeichnet das Sigma 16mm f1.4 aus?

Die Verarbeitungsqualität ist ausgezeichnet, wie man sie von den Art und Sports Linsen her schon kennt. Der riesige Fokusring lässt sich butterweich drehen, so dass man auch problemlos manuell Fokussieren kann.

Das Bajonett ist abgedichtet. Sigma spricht von Staub und Spritzwasserschutz (Quelle). Herausfordern werde ich es natürlich nicht. Der Dichtungsring schließt aber sauber mit der Kamera ab. Ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, das im Hinterkopf zu haben.

Es ist nicht gerade klein, was sicher der APS-C Rechnung geschuldet ist, und das Sigma sowieso lieber top optische Qualität zu günstigem Preis anbietet, was sich eben auf die Größe niederschlägt. Vergleichbar ist es in Größe und Gewicht mit dem Olympus 12-40mm 2.8 PRO. Etwas dicker und länger dafür ein paar Gramm leichter. An der E-M1 II macht es auf jeden Fall eine sehr gute Figur.

Der Autofokus ist flott. Nicht ganz so schnell wie beim 12-40 PRO aber sehr gut nutzbar. Für schnelle Action nutze ich das Objektiv sowieso nicht. Eher für Portrait und Landschaft.

Das Sigma 16mm f1.4 kann natürlich auch für Katzenbilder genutzt werden
Technische Daten (Auszug):

  • Staub und Spritzwasserschutz
  • 16mm Brennweite (32mm an Kleinbild)
  • Blende f1,4 – f16
  • 16 Elemente in 13 Gruppen
  • 9 abgerundete Blendenlamellen
  • Filtergewinde 67mm
  • Lieferumfang mit Sonnenblende und beiden Deckeln
  • Garantie auf 3 Jahre erweiterbar bei Registrierung

Wie ist die Bildqualität des Sigma 16mm f1.4?

Von Sigma bin ich bei der optischen Qualität in den letzten Jahren im Grunde nur Gutes gewohnt. Hatten die Linsen auch ab und zu Schwächen im Autofokus bei Phasen-AF (Canon, Nikon usw. mit Spiegel), waren sie qualitativ immer ganz vorne mit dabei.

Das Sigma 16mm f1.4 ist da keine Ausnahme. Bereits bei Blende 1.4 ist es schön scharf. Sicher nicht am Maximum, was mft so kann aber doch beeindruckend. Spätestens ab Blende 2 und darüber ist es dann so richtig knackscharf.

Bei den Objektivfehlern gibt es sich keine Blöse. Verzeichnung ist super korrigiert, auch Chronatische Abberationen hat man nur in Extremsituationen.

Das Bokeh ist schön weich, die Ringe bei Lichtquellen neigen allerdings ganz leicht zu Zwiebelringen. Bokeh ist allerdings wie so oft Geschmacksache.

Die Blendensterne sind ab f5.6 gut sichtbar, allerdings nicht sehr schön. Zur kleinsten Blende von f16 hin werden sie dann immer klarer und sind dann nur noch bei sehr nahen und hellen Lichtquellen nicht optimal.

Ein paar Beispielbilder
Autor:

Moritz Moser alias Fotomo

Sigma 16mm f1.4 – Mein Fazit

Da ich kein Pixelpeeper bin, habe ich mit dem Objektiv keine Testreihen geschossen. Ich finde den Bildeindruck bei Offenblende bereits sehr gut. Das Bokeh ist toll. Selbstverständlich erreicht man um Längen nicht die Freistellung, die ein 35mm f1.4 am Kleinbildsensor bietet. Wer das braucht, kommt um einen großen Sensor kaum herum.

Sicherlich wird das Olympus 17mm f1.2 dann nochmals besser sein in jeder Hinsicht. Mehr Lichtstärke, mehr Freistellung, noch hochwertiger gebaut und abgedichtet, und und. Braucht man das? Ich persönlich nicht. Mir gefällt auch der eine Millimeter weniger Brennweite ganz gut. Der Bildwinkel sagt mir sehr zu für meine Art der Fotografie.

Sobald ich noch ein paar Fotos geschossen habe werde ich hier ein Update hinzufügen. Vor allem interessiert mich, wie gut sich die Linse für Astrofotografie eignet. Mit f1.4 sollte das ja richtig gut geeignet sein. Aber ich bin auf das Coma gespannt. Und wie gut es sich auf unendlich fokussieren lässt.

Mein Video zum Sigma 16mm 1.4 auf Youtube

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