Da ich mittlerweile sehr viele Videos bearbeite und schneide und dabei auch teilweise Effekte nutze zeigte mir mein betagter PC so langsam seine Grenzen auf. Und irgendwann macht es einfach keinen Spaß mehr. Also musste ein neuer Videoschnitt PC her, mit Augenmerk auf hohe Leistung beim Schnitt sowie beim Export der Videos. Die Bildbearbeitung ist dann sozusagen Beiwerk.
4K sollte er flüssig bearbeiten können und auch – falls es in den nächsten Jahren bei mir kommen sollte – 6K Dateien. Gehobene Mittelklasse war das Ziel. High End Multikern Prozessoren und die passenden Mainboards waren mir einfach viel zu teuer.
Nach einiger Recherche bin ich dann beim AMD Ryzen 2700X gelandet, der in etwa in der Liga des i7-8700k spielt. Der AMD zeigt bessere Leistungen bei rechenintensiven Anwendungen und im Multicore Betrieb, also wenn die 8 Kerne gleichzeitig genutzt werden. Der Intel liegt bei Spielen tendenziell etwas vorne. Letztlich schenken sich beide weder beim Preis noch bei der Leistung was. Wegen der höheren Anwendungsperformance habe ich mich dann für den Ryzen entschieden, außerdem ist mir AMD sympathischer 🙂
Prozessor war also klar. Im Internet fand ich dann ein passendes Angebot mit Ryzen Prozessor und der GTX 1080TI Grafikkarte, die zwar für meine Anwendung überdimensioniert ist aber da der Komplettrechner grade 300€ reduziert war passte der Preis. Nach einigen Anpassungen stand dann die letztliche Konfiguration fest:
- Ryzen 2700X*
- ASUS ROG Strix X470-F Gaming*
- ASUS Geforce STRIX-GTX1080TI-11G-GAMING*
- 32GB Kingston HyperX DDR4 2666Mhz
- M.2 PCIe SSD 500 GB Samsung 970 EVO*
- 1000GB SATA SSD Samsung 860 EVO*
- 12TB WD Gold HDD*
- be quiet Purebase 600 Gehäuse*
- 700 Watt BeQuiet! Pure Power Netzteil*
- Stock Wasserkühlung
Das sind so die grundsätzlichen Eckdaten. Einige Teile davon waren im Angebot und daher unschlagbar günstig. Somit war das Gesamtsystem noch recht erschwinglich, wenn auch weit entfernt von billig. Aber ich wollte möglichst keine Kompromisse eingehen.
Auf der 500GB superschnellen NVME SSD lagert mein Betriebssystem (Windows 10). Außerdem natürlich die Programme und Auslagerungsdateien. Die 1000GB SSD ist der Zwischenspeicher für die Videos und auf ihr lagert auch der Lightroom Katalog. Was gerade an Videos in Bearbeitung ist kann hier also flott abgerufen werden. Dafür reicht der Platz locker aus. Den Rest übernimmt die 12TB Platte. Also fertige Videos und natürlich meine ganzen Bilder sind hierauf gespeichert.
Nachdem alles geliefert und an und umgebaut wurde konnte der PC dann auch schon in Betrieb gehen. Als Monitor nutze ich ja schon länger LG 34UC88-B*. Es ist ein Ultrawide Curved Monitor. Das curved ist zwar für Spiele und dergleichen wirklich gut, hat aber Nachteile bei der Bildbearbeitung da Bild so etwas gestaucht erscheinen können. Allerdings gewöhnt man sich da schnell dran. Für den Videoschnitt ist der Monitor dafür aufgrund der Breite ideal. So hat man eine schöne große Timeline und trotzdem noch ein großes Vorschaufenster.
Das Gehäuse würde ich nicht nochmal kaufen. Von bequiet hatte ich da mehr erwartet für den Preis. Die Abdichtung hat höchstens Alibi Funktion. Die Schrauben sind eher mau und alles in allem wirkt das Gehäuse nicht durchdacht. Auch die mitgelieferten Lüfter sind dem Namen bequiet nicht würdig.
Ansonsten ist das ganze Paket aber mehr als stimmig als Videoschnitt PC und genau so wie ich es erwartet und erhofft hatte. Für sämtliche Anwendungen ist mehr als genug Power vorhanden und wenn es dann mal an rechenintensive Dinge geht zeigt der Ryzen was seine 8 Kerne so zu bieten haben. Im Vergleich zum 5 Jahre alten Vorgänger ist die Exportzeit bei Videos nur noch etwa ein Drittel! Auch das Schneiden macht wesentlich mehr Spaß, da nun nicht bei jedem Geschwindigkeitswechsel im Video gähnend lange Renderzeiten abgewartet werden müssen bis man sich den Effekt dann mal anschauen kann.
Ich bin also hochzufrieden. Billig war das ganze natürlich nicht, aber noch weit entfernt von einem (leistungsmäßig) vergleichbaren iMac(Pro). Außerdem eben auch erweiterbar wenn dann mal Bedarf besteht zum Beispiel beim Speicherplatz.
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Was (leise) Gehäuse angeht, da kann ich einen Blick auf die Teile von Nanoxia empfehlen.